Wenn Sie in letzter Zeit Probleme mit einer extrem langsamen Verbindung zu Outlook in Verbindung zu einem Exchange Server hatten, könnte dies an einem Update für Exchange liegen. Auswirkungen waren z.B. das minutenlange Starten von Outlook selbst oder so lange Verzögerungen innerhalb des Programms, dass effektives Arbeiten unmöglich wurde.
Ursache
Mit dem Cumulative Update 21 für Microsoft Exchange 2016 bzw. Cumulative Update 10 für Exchange 2019 wurde ein Antimalware Scan Interface (AMSI) integriert. Kombiniert mit manchem Antivirenscanner kann es bei aktiviertem AMSI zu den oben beschriebenen Problemen kommen. Betroffen sind z.B. Sophos Intercept X for Server, AVG Business und der McAfee Endpoint Security Client. Betroffen ist aktuell nur Outlook. OWA, EWS und ActiveSync sind scheinbar nicht eingeschränkt.
Lösungsansätze
Wenn möglich, sollten Sie in erster Linie ein Antivirenprogramm nutzen, welches die AMSI-Schnittstelle unterstützt, z.B. Windows Defender, Kaspersky. Falls das nicht möglich ist, können Sie als vorläufigen Fix die gewohnte Geschwindigkeit relativ einfach wiederherstellen: In McAfee und Sophos lässt sich AMSI jeweils mit wenigen Klicks deaktivieren.
Beispiel Sophos: In der Sophos Central wählen Sie den Exchange Server aus, klicken auf “Richtlinien”, dann auf “Base Policy – Schutz vor Bedrohungen”. Anschließend klicken Sie auf “Einstellungen” und entfernen dann den Haken und den Schieberegler wie im Screenshot angegeben.
Anschließend läuft Outlook wieder in der gewohnten Geschwindigkeit. Alternativ kann AMSI auch per Exchange Management Shell deaktiviert werden. Wie das geht, schildert der Sophos Support in seinem eigenen Artikel zu dem Problem.
Natürlich sollte das kein Dauerzustand sein und nach der Behebung des Problems durch Sophos wieder aktiviert werden.