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Was ist Wi-Fi 6/WLAN 6?

von | 29. Oktober 2021 | Gemischtes

Seit Ende 2019 sind Geräte mit WLAN 6 nun schon auf dem Markt. Im Alltag angekommen ist die Technik aber erst seit kurzer Zeit, da die Verbreitung neuer Standards erfahrungsgemäß eher träge anläuft. Mit Wi-Fi 6E ist auch schon die nächste Stufe in den Startlöchern. Wann lohnt sich der Umstieg und was unterscheidet die aktuellen WLAN-Standards?

Wie unterscheidet sich Wi-Fi 6?

Der hauptsächliche Unterschied zwischen einzelnen WLAN-Standards ist die Geschwindigkeit. Hier ein kleiner Vergleich mit den Durchsatzgeschwindigkeiten bisheriger Standards:

  • Wi-Fi 6: bis zu 9600 Mbit/s
  • Wi-Fi 5: bis zu 3500 Mbit/s
  • Wi-Fi 4: bis zu 600 Mbit/s

Auf dem Papier klingt das nach einem gewaltigen Zuwachs im Vergleich zu WiFi. In der Praxis fällt dieser allerdings deutlich geringer aus: Unter idealen Voraussetzungen ist in etwa die 1,4-fache Geschwindigkeit von Wi-Fi 5 drin. Ein Vorteil entsteht hier mit der “MU-MIMO“-Technologie (“Multiuser Multiple Input Multiple Output”). Mit ihr können mehreren Endgeräte gleichzeitig mit WLAN versorgt werden, während mit älterer “MIMO”-Technik nur jedes Gerät nacheinander angefunkt werden kann. Diese Technik gibt es zwar schon seit dem “Wave 2”-Update für Wi-Fi 5, jedoch können nun bei Wi-Fi 6 mehr Geschwindigkeit pro Nutzer und die höhere Anzahl der gleichzeitigen Nutzer erreicht werden. Dadurch wird auch die Latenz verringert, was für Gaming und Multitasking von Vorteil ist.

Mit der neuen OFDMA-Technik (“Orthogonal Frequency Division Multiplexing”) ist es Wi-Fi 6 Access Points außerdem möglich, die Kanalbreiten dynamisch an den momentanen Datenbedarf der Endgeräte anzupassen und so das gesamte Netzwerk auszuschöpfen. Zum Beispiel wird einem Fernseher, der gerade eine Serie streamt, ein breiterer Kanal zugeteilt, während ein Chatroom auf dem Tablet über einen schmaleren Kanal läuft.

Mit Beamforming kann Wi-Fi 6 ebenfalls höhere Geschwindigkeiten erreichen. Im Gegensatz zur früheren Methode, Signale vom Router in alle Richtungen zu senden, merkt der Router, wo sich die Endgeräte befinden. Dadurch kann er einen direkteren Datenstrom in diese Richtung schicken. Das ist ebenfalls nicht neu, wurde aber bei Wi-Fi 6 verbessert.

Neben der dem Upgrade der Geschwindigkeit kommt noch ein neues, verbessertes WLAN-Sicherheitsprotokoll: WPA3 wird den bisherigen Standard WPA2 ablösen. Es schafft eine zusätzliche Sicherheitsebene mit einer neuen Authentifizierungsmethode, ohne das Nutzererlebnis zu beeinflussen.

Außerdem kann mit der sogenannten TWT (Target Wake Time) die Akkulaufzeit von Endgeräten verlängert werden. Mit TWT wird die Kommunikation zwischen Router und Endgerät optimiert, sodass das Endgerät nur dann WLAN anfordert, wenn es benötigt wird.

Was ist Wi-Fi 6E?

Wi-Fi 6E beinhaltet eine größere Veränderung: Außer dem 2,4- und dem 5-GHz-Band wird zukünftig auch das 6-GHz-Band. Mehr Frequenzen bedeuten einfach gesagt: Mehr Geschwindigkeit für mehr Geräte. Mit der höheren Frequenz verringert sich zwar auch die Reichweite, jedoch erhöht sich auch die Maximalgeschwindigkeit. Einen solchen Entwicklungssprung gab es zuletzt, als vor beinahe 20 Jahren das 5-GHz-Band freigegeben wurde. Bis zur vollständigen Freischaltung der Frequenzen und Ausstattung von Geräten mit Wi-Fi 6E wird es allerdings wiederum etwas dauern.

Upgrade auf Wi-Fi 6 notwendig?

Das hängt ganz von Ihrer aktuellen WLAN-Ausstattung ab. Wenn Sie Wi-Fi 4 oder Wi-Fi 5 der ersten Generation (“Wave 1”) nutzen, wäre ein Upgrade zu Wi-Fi 6 wohl sinnvoll. Falls Sie Wi-Fi 5 der zweiten Generation nutzen (“Wave 2”), bietet es sich eher an, auf Wi-Fi 6E zu warten, weil das der größere Entwicklungssprung wäre. Wenn Sie ein komplett neues WLAN-Netzwerk aufbauen wollen, sollte Wi-Fi 6 sowieso Standard sein.

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