Microsoft Windows Server 2022 ist das aktuelle Server Betriebssystem in der Windows-Reihe und der Nachfolger vom Windows Server 2019. Verschiedene Anwendungsgebiete und Anforderungen erfordern vor dem Kauf einen Vergleich der einzelnen Editionen. Wir geben einen Überblick:
Welche Editionen gibt es?
Genau wie bei den beiden Vorgängern ist Windows Server 2022 in vier Editionen erhältlich: Essentials, Standard, Datacenter und Datacenter Azure Edition. Hier ein kurzer Überblick über die Einsatzmöglichkeiten der vier Editionen:
Edition | Gut geeignet für... | Virtualisierungsrechte | Zugriffslizenzen | CPU Limit |
---|---|---|---|---|
Essentials | Kleinere Unternehmen mit Basisanforderungen an die IT und sehr kleiner oder keiner eigenen IT Abteilung | Installation 1x physikalisch oder 1x virtuell | keine CALs* erforderlich (Limitierung auf 25 User / 50 Geräte) | max. 1 CPU max. 10 Kerne |
Standard | Unternehmen, die erweiterte Features benötigen und im geringen Umfang virtualisieren | 2 virtuelle Windows Server Maschinen | CALs* erforderlich | unlimitierte Kerne |
Datacenter | Unternehmen mit hohen Ansprüchen an die IT Workloads und mit größerer Anzahl von virtuellen Systemen | Unlimitiert viele virtuelle Windows Server Maschinen | ||
Datacenter Azure Edition | Speziallizenz für den Betrieb einer virtuellen Maschine (VM) auf Azure IaaS oder auf einem Azure Stack HCI Cluster | Befindet sich noch in der Public-Preview-Phase. |
*CAL=Client Access License
Mindesthardwareanforderungen von Windows Server 2022
Dies sind die offiziellen Mindestanforderungen. Die tatsächlichen Anforderungen können abweichen und sind von installierten Features und Anwendungen sowie der Systemkonfiguration abhängig.
Beschreibung | Mindestanforderung |
---|---|
Prozessorarchitektur | x64 |
Prozessorgeschwindigkeit | 1,4 GHz |
Arbeitsspeicher (RAM) | 512 MB; 2GB für Server mit Desktopdarstellung |
Festplattenspeicher | 32 GB |
Netzwerkkarte | 1x Ethernet mit einem Mindestdurchsatz im 1 GBit/s-Bereich |
Unterschiede der physikalischen/virtuellen Instanzen
Für den Betrieb von Windows Server 2022 Instanzen gibt es zwei Möglichkeiten: eine physische Betriebssystemumgebung (POSE) oder eine virtuelle Betriebssystemumgebung (VOSE).
Edition | Laufende Instanzen in POSE | Laufende Instanzen in VOSE |
---|---|---|
Essentials | 1 | 1 |
Standard | 1 | 2 |
Datacenter | 1 | Unbegrenzt |
Datacenter Azure Edition | - | Unbegrenzt |
Unterschiede zwischen Standard, Datacenter & Datacenter Azure Edition
Feature | Standard | Datacenter | Datacenter Azure Edition |
Best Practices Analyzer | |||
Direct Access | |||
Dynamischer Arbeitsspeicher (in VM) | |||
Hot-Add RAM bei laufender VM | |||
Microsoft Management Console | |||
Minimale Serverbenutzeroberfläche | |||
Netzwerklastenausgleich | |||
Server Core-Installationsoption | |||
SMB Direct und SMB über RDMA | |||
Speichermigrationsdienst | |||
Speicherreplikat | |||
Storage Spaces | |||
Volumenaktivierungsdienste | |||
Integration mit Volumeschattenkopie-Dienst (VSS) | |||
Windows Server Update Services (WSUS) | |||
Windows-Systemressourcen-Manager | |||
Serverlizenzprotokollierung | |||
Arbeitsordner | |||
Softwaredefinierte Netzwerke (SDN) | |||
Storage Spaces Direct (S2D) | |||
Automatische Aktivierung virtueller Computer (AVMA) | |||
Azure Extended Network | |||
Hotpatching | |||
SMB über QUIC |
Neue Features in Windows Server 2022
Die Liste an Neuerungen für Windows Server 2022 ist relativ begrenzt. Folgende wurden eingeführt:
- Azure-Hybridfunktionen
- Microsoft Edge als Browser
- Nested-Virtualisierung von AMD-Prozessoren
- Sicherheitsverbesserungen
- Storage-Optimierungen für Storage Spaces Direct (Azure Stack HCI)
Die Essentials-Edition wird nun auch durch seine CPU-Kerne begrenzt. Außerdem unterscheidet sie sich technisch nicht mehr von der Standard-Edition, sondern nur noch lizenzrechtlich.
Entfernte Features in Windows Server 2022
Folgende Funktionen wurden aus Windows Server 2022 entfernt bzw. nicht mehr weiterentwickelt:
- Guarded Fabric & Shielded Virtual Machines werden weiterhin bereitgestellt, aber es wird keine Weiterentwicklung mehr geben
- iSNS-Serverdienst (Internet Storage Name Service)
- SAC (Semi-Annual Channel) / Halbjährlicher Kanal
- SConfig kann bei der Core-Installation nicht mehr per Command aufgerufen werden, weil es standardmäßig gestartet wird